großflächiger CCD-Detektoren
nur noch eingeschränkt sinnvoll zu verwenden.
Da
mich
Sternfeldaufnahmen mit großen Gesichtsfeldern schon immer
fasziniert
haben, griff ich ohne weitere Kenntnisse zu, als ich 1985 auf
einem
französischen Flohmarkt ein Zeiss-Tessar 300mm/f4.5 (Seriennummer
310134) für 100 DM kaufen konnte. Die Aufschrift DRP
(Deutsches
Reichspatent)
deutet auf ein Herstellungsjahr vor 1918 hin - nach dem ersten
Weltkrieg gingen alle Reichspatente als Reparation an die allierten
Siegermächte. Die Zelle trägt zusätzlich die Aufschrift XII2.
Schnell stellte sich
heraus, daß Platten in geeigneten Emulsionen nicht mehr
zu haben waren
und Roll- oder Planfilmansätze eine Ansaugvorrichtung benötigten, um
bei den benötigten langen Belichtungszeiten eine saubere Planlage des
Films zu sichern. Zudem sind die Tessare dieser Zeit für das damals
vorliegende blauempfindliche Filmmaterial optimiert, so daß moderne
Farbemulsionen eher ungeeignet sind. Bastelversuche lösten sich mit
langen Zeiten der
Inaktivität ab und das Objektiv liegt heute noch unbenutzt im Schrank...
Ein
erneuter Anlauf kam mit einem 'modernen' CZJ-Tessar 250mm/f4.5
(Seriennummer 6224), das ich günstig Anfang der 90iger Jahre bekam. Zu
meiner großen Überraschung stellte sich heraus, daß bis auf eine
Vergütung und eine Leichtmetall- statt einer Messingzelle die
beiden
Tessarkonstruktio-
nen trotz 70 Jahre Altersunterschied praktisch
identisch waren!
Mangels Drehbank wurde das Objektiv mit einer
3-Punktlagerung justierbar gehalten und eine Selbstbauhalterung für
Rollfilmabschnitte mit Ansaugung durch eine laut quäkene 12V-Pumpe
gebaut. Langwierige Justierabende (Strichspuraufnahme mit verschiedenen
Einstellungen, Filmentwickeln, wieder Justieraufnahme und so
weiter...), eine Montierung mit Problemen in der Nachführung und mit
Ende des Studiums weniger Zeit für's Hobby brachten
auch diese
Aktivitäten nach nur wenigen Ergebnissen zum Erliegen.
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