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Altes Glass - Astrographen von Zeiss, Heidenhain und Voigtländer

Die größte Überraschung barg eine kurze dickbauchige 'Tonne', die eine schmale, fast ein Meter lange 'Taukappe' getragen hatte, alles dick mit grauer Farbe überlackiert. 

Gravur der Objektivzelle

Die Demontage der 'Taukappe', die sich wegen der dicken Farbschicht nur mit Mühe entfernen liess, legte die Messingfassung eines 5"-Objektivs mit Gravur frei.
Kein Zweifel - ein Zeiss-Tessar mit 120mm Öffnung!
 
Carl Zeiss Jena, Nr. 9694
    Tessar 1:5 f = 60 cm
 

Reste der Klappe der 'Taukappe'Die Taukappe endet in einer mit einer Schnur betätigten Klappe, die als Verschluß diente - tatsächlich hatte das Rohr als Streulichtschutz für Astrophotographie unter Stadtlichtbedingungen gedient.
Hier der abgesägte obere Rest der 'Taukappe' mit  Verschlußkappe. Die Klappe wird per Schnur am kleinen Hebel links unten geöffnet und schließt sich
federbetätigt. An der nach links weisenden Stange saß ein (fehlendes) Gegengewicht.





Zeiss-Astrograph T120/600 nach der RestaurierunAuch fokusseitig verbarg sich unter dicker grauer Farbe eine um 360° drehbare Präzisionsfokussierung mit Positionsring aus Messing, die ursprünglich eine (ebenfalls nicht mehr vorhandene) Plattenhalterung für 13x18cm-Platten trug.
Alle beweglichen Teile waren vollkommen korodiert und konnten nur mit Hilfe einer professionellen mechanischen Werkstatt beschädigungsfrei demontiert werden, die auch die Restaurierung
der mechanischen Teile und die Neulackierung des Geräts übernahm.
Links der Astrograph in seinem momentanen Zustand.
Der Plattenauszug, der wie ein überdimensionierter Okularauszug (300mm Durchmesser!) konstruiert ist, ist um 360° drehbar und mit einem Positionsteilkreis versehen. Die Fokussierung erfolgt über eine außenliegende Feingewindespindel am Tubus hinten oben. Über eine Öffnung im Stahltubus kann der Fokus reproduzierbar durch Millimeterskala mit Nonius eingestellt werden. Die Gesamtkonstruktion wiegt um die 20 kg und ist offensichtlich eher für den professionellen Gebrauch als für den Amateur konzipiert.
Meine Recherchen zu dem Astrographen ergaben keine brauchbaren Ergebnisse. Weder Zeiss Jena noch Zeiss Oberkochen hat Informationen und auch sonst haben sich in der Literatur keine weiteren Hinweise ergeben. Das Baujahr läßt sich aufgrund der fehlenden
Beschriftung 'DRP' (nach 1918) und der fehlenden Vergütung des Objektivs (vor 1935) nur grob auf die 20iger bis 30iger Jahre festlegen.
Wer mehr dazu sagen kann oder mehr über das Gerät erfahren möchte kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Mangels sinnvoller Einsatzmöglichkeit fristet der Astrograph sein Leben in einer Ecke meiner Sternwarte...



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