Evapotranspiration in
Gebirgen
Zu den
Verdunstungsverhältnissen in Gebirgen gibt es kaum Angaben.
Selbst in Barry (2008) finden sich nur wenige, unsystematische
Literaturzitate.
Die FAOCLIM2-Datenbank erlaubt zum ersten Mal, eine größere
Anzahl an meteorologischen Stationen mit einheitlich berechneten
Verdunstungsangaben (Penman-Monteith Referenz- Evapotranspiration, PET
nach Allen et al. 1998) zu analysieren.
Die angefügte Karte bietet eine erste Übersicht über die
Verdunstungsverhältnisse in Höhen über 2500m, die eine
Basis für die eigenen Arbeiten zu den
Verdunstungsverhältnissen in den Hochgebirgen der Erde bildet.
Aufgrund der komplizierten Verdunstungsverhältnisse in Gebirgen (stark wechselnde Albedo und Bedeckung der
Bodenoberfläche, Sublimation
bei hoher Einstrahlung) kann der Penman-Monteith-Ansatz nur eine erste
Annäherung bilden.
Im Gegensatz zu temperaturbasierten Ansätzen (z.B. nach Walter
oder Thornthwaite) zeigt die Karte deutlich, daß zumindest in den
einstrahlungsreichen subtropischen Gebirgen Verdunstungssummen erreicht
werden, die denen der Tiefländer in nichts nachstehen. Eine noch
entscheidendere Rolle spielen vielfach die Windverhältnisse, die
Temperaturen erklären nur wenige Prozent der Verdunstungssummen.
Die laufenden Arbeiten befassen sich mit der zeitlichen
Variabilität (Langzeittrends) ausgewählter Stationen, um
festzustellen, ob die für die Tiefländer nachgewiesene
Abnahme der pot. Verdunstung auch für die Hochlagen zutrifft.
Literatur:
Allen,
R.G., Pereira, L.S., Raes, D. und Smith, M. (1998): Crop
evapotranspiration. FAO Irrigation and Drainage Paper 56. FAO,
Rome.
Barry,
R. 2008. Mountain Weather and Climate. Cambridge University Press,
Cambridge.