Isolation des Newton-FangspiegelsDie Nacht war klar,
die Temperatur lag bei ca. -4° C und Jupiter stand
hoch am Himmel. Mit 250x-Vergrößerung war bei mäßiger Luftruhe eine
ganze Reihe an Details zu erkennen, zumal im Laufe der Zeit das Bild
immer ruhiger im Okular stand. Gleichzeitig wurde das Bild aber auch
immer dunkler und - trotz der offensichtlich zunehmenden Luftruhe -
immer undeutlicher. Nach einiger Zeit und mehreren Okularwechseln
blickte ich durch den offenen Okularauszug auf den Fangspiegel und sah
eine wunderbar homogen eingeeiste Spiegeloberfläche. Erst jetzt fiel
mir auf, daß der Tubus voller Rauhreif war!
Vereiste Fangspiegel sind ja nun ein Standardproblem bei der
Beobachtung mit Newton-Telekopen und die meist verwendeten Lösungen
sind
a) eine Fangspiegelheizung,
b) Isolation, oft in Kombination mit a) oder
c) die Anbringung einer reflektierenden Schicht.
Nach Studium der reichlich im Internet zu findenden Diskussionen und
Bauanleitungen entschied ich mich für die einfachste Variante c).
Dazu wird der Fangspiegel ausgebaut, mit der Spiegelfläche nach unten
auf ein sauberes Tuch auf eine glatte Unterlage gelegt und rückseitig
mit Aluminiumklebefolie (Baumarkt) beklebt. Ob man jetzt sauber
arbeitet
und wie in meinem Fall in der Folie einen elliptischen
Ausschnitt für die Fangspiegelhalterung anbringt oder einfach so gut es
geht die Rückseite beklebt dürfte für die Funktion keinen Unterschied
machen.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und den Rand des Fangspiegels zur
Streulichtbekämpfung schwarz eingefärbt.
Das Fernrohr hat jetzt mehrere
Rauhreifnächte mit dem modifizierten Fangspiegel ohne eine Spur von
Beschlag hinter sich gebracht. Für die bei mir herrschenden
klimatischen Bedingungen (im Extremfall im Winter bis
~ -15° C und bis zu 90% rel.
Luftfeuchte) ist eine aufwändigere Lösung offensichtlich nicht nötig.
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