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 Sonnenbeobachtung mit dem bloßen Auge - das A-Netz
Sonnenfleckenbeobachtungen seit 1600 n.Chr.
Die teleskopische Sonnenbeobachtung der letzten vier 
Jahrhunderte bildet die Basis unserer Kenntnisse über die Variabilität der Sonne: der 11-jährige Sonnenfleckenzyklus und die längerfristigen Schwankungen wie das Maunder- und Dalton-Minimum. Die Frage, wie diese Variabilität einen (antropogenen) Klimawandels beeinflußt, ist immer noch nicht eindeutig beantwortet. Länger zurückreichende Beobachtungen wären von erheblichem Vorteil, um die Ergebnisse von Klimamodellen mit einer längeren Datenbasis abzugleichen.

Tatsächlich existieren solche Beobachtungsreihen: Aufzeichungen vor allem asiatischer Astronomen, die lange vor dem Beginn teleskopischer Beobachtungen über Jahrhunderte Beobachtungen von Sonnenflecken bei Sonnenauf- oder untergang notierten, wenn eine Beobachtung mit bloßem Auge möglich war. Um diese Beobachtungen mit den heute gebräuchlichen (teleskopisch ermittelten) Sonnenfleckenrelativzahlen zusammen verwenden zu können, müssen die historischen Datenreihen angeglichen werden.
Über einen Vergleich heutiger simultaner visueller und teleskopischer Beobachtungen können auch die
historischen Datenreihen angeglichen werden. Dazu werden lange visuelle Vergleichsreihen benötigt, die mit bloßem Auge ermittelt wurden. Heute werden dazu zweckmäßigerweise Sonnenfinsternisbrillen verwendet, um nicht auf die wenigen verwertbaren Sonnenauf- oder untergangsbeobachtungen angewiesen zu sein. Das A-Netz der VdS koordiniert und wertet diese Beobachtungen aus.
Tatsächlich kann man in den Ergebnissen auch Details des elfjährigen Sonnenfleckenzyklus nachverfolgen. Selbst die Sonnenrotation läßt sich ableiten, wenn wie im Oktober 2014 ein sehr großer Einzelfleck über die Sonne zieht.

Ich beobachte seit 2009 die Sonne täglich (soweit es das hiesige Wetter halt zuläßt) mit einer Finsternisbrille.
Damit ist der Anstieg zum letzten Sonnenfleckenmaximum sowie das Maximum selbst abgedeckt. Man kann grob
einen Anstieg seit 2011 und ein Maximum um 2013 erkennen. Aussagekräftig werden solche Beobachtungen aber ohnehin erst durch Zusammenlegen der Ergebnisse vieler Beobachter in eine Gemeinschaftskurve (s.o).
eigene Beobachtungen seit 2009
N
un ist das letzte Maximum 2013 vermutlich das Schwächste seit über 100 Jahren und manche Fachastronomen prognostizieren bereits ein neues Maunderminimum (und damit vielleicht wieder eine neue 'Kleine Eiszeit' wie im 17. Jahrhundert?). Die Beobachtungen der letzten Jahre zeigen, dass auch das gerade durchlaufene Minimum wieder sehr ausgeprägt war. Da sich die Profis nicht im Klaren darüber sind, wie es mit der Entwicklung der Sonnenvariabilität weitergeht, ist das A-Netz eine großartige Gelegenheit, mit einfachsten Mitteln diese Entwicklung zu verfolgen und gleichzeitig einen Baustein zur Entschlüsselung der lange zurückliegenden Sonnenschwankungen beitragen zu können.