Halleys Widerkehr veranlaßte uns wie so viele
Sternfreunde südlichere Beobachtungsplätze zu suchen, um den
ungünstigen Beobachtungsbedingungen in Deutschland zu entgehen. Da wir
uns keine Reise nach Namibia leisten konnten fiel die Wahl auf
Teneriffa. Zu fünft mieteten wir uns im Parador in den Canadas (der hochgelegenen
Caldera) ein, von der aber leider keine direkte Beobachtung
des Kometen möglich war. So suchten wir mit unserem gemieteten Fiat
Panda einen geeigneten Beobachtungsplatz an der kurvigen Straße nach
Villaflor. Unser
erster Morgen sah uns mit verschiedenen Kleinbild- und Mittelformatkameras auf meiner Wachter Astronom
I-Montierung am
Rande einer Straßenkehre, bei kaltem, böigem Wind den Aufgang des
Kometen hinter einem Berghang abwartend. Da wir keine Möglichkeit
gehabt hatten, die Montierung mit den unterschiedlichen Kameras vorher
auszuprobieren, kämpften wir erst einmal mit Balanceproblemen und
verpaßten darüber den Aufgang des Kometen hinter einem Bergrücken.
Trotz eines pechschwarzen Himmels und einer sehr strukturierten
Milchstraße war der Komet visuell recht
enttäuschend. Mit 3m, einem halben Grad breiten und 4° langen, unstrukturiertem Schweif knapp unterhalb der Milchstraße stehend war er aber
trotzdem ein schönes Bild. Das sah nicht jeder so. Claudia, die einzige
'Nicht-Astronomin' in der Runde, schälte sich aus dem warmen Auto,
fragte, wo der Komet stand, und verschwand mit einem 'Ach, das?' wieder
im Auto... Trotz
der eher wenig aufregenden Erscheinung waren wir doch begeistert einen
Kometen zu sehen, der vor über 2000 Jahren zum ersten Mal dokumentiert
worden war - der Archetyp aller Kometen sozusagen. Wir hatten noch drei
weitere Morgen, bis die Bedingungen keine weiteren Beobachtungen mehr
erlaubten.