Ein kalter, klarer Morgen im
März 1976 auf der 'Neutscher Höhe' im Odenwald, dem Beobachtungsplatz
der Beobachter
der Darmstädter Volkssternwarte. Eine kleine Gruppe steht von einem Fuß
auf den anderen tretend wartend da, den Blick auf den langsam heller
werdenden Osthorizont gerichtet. 'So ein Mist - wo kommt denn der
Scheinwerfer her?' Eine kleine Pause, dann: 'Das ist der Komet...'.
So
begann der Erste von drei Morgen, an dem wir den Komet West 1975n
(West C/1975 V1)beobachten konnten. Die Art und Weise, wie der gigantische Schweif am
Morgenhimmel sichtbar wurde, war jedes mal umwerfend. Als Schüler, der bisher als spektakulärste
Astronomieerlebnisse einen Geminidenschauer und Planetenbilder durch einen
wackeligen Quelle-Newton kannte, war die Art und Weise, wie der
gigantische Schweif am
Morgenhimmel sichtbar wurde, jedesmal umwerfend. Kometen faszinieren mich
seit diesen Morgen immer wieder besonders. Mit dem besten Diafilm dieser Zeit, dem 100 ISO 'schnellen' Kodak Highspeed
Ektachrome, gelangen handnachgeführte Aufnahmen, die für mich bis heute
immer wieder den Zauber dieser Momente wachrufen. Der Schweif des
Komets verblaßt langsam in der Morgendämmerung, die hellsten Sterne
sind schon fast nicht mehr sichtbar, hoch über uns singt eine
Feldlerche.