Irisierende Wolken
Irideszens
entsteht in der Atmosphäre durch
Interferenz an sehr einheitlich großen (kleinen...) Wassertropfen oder
Eiskristallen. Dazu müssen schlagartig viele gleichgroße Tröpfchen
entstehen, was z.B. in Bergen bei Fallwinden der Fall ist.
Es geht aber auch anders: während
einer Kalifornienreise standen nachts plötzlich seltsam bunt
schillernde Wolken am Himmel, zusätzlich beleuchtet vom fast noch
vollen Mond. Die Form zeigte deutlich, daß es sich um Abgase eines
Raketenstarts handeln mußte, vermutlich von der Vandenberg AFB aus. Die Farbigkeit schloß nachtleuchtende
Wolken aus aber irisierende Wolken kannte ich bisher nur als
orographische Wolken in den Bergen (s.o). Les Cowley, der Herausgeber
des
OPOD
und Spezialist für atmosphärische Optik, bestätigte aber:
irisierende Wolken.
Neben
natürlichen Prozessen können auch Raketenabgase zu diesem
optischen Phänomen führen. Welche Teilchen die Irideszenz
hervorrufen
hängt vom Antriebsmittel ab: an den
Verbrennungsrückständen können extrem unterkühlte
Wassertropfen kondensieren oder es bilden sich Eiskristalle. Bei mit Flüssigwasserstoff
arbeitenden Triebwerken (Space Shuttle) können es aber auch die
kondensierenden Abgase selbst sein. Bei Feststoffrakten
sind auch Metalloxide, die dem Treibstoff zur Leistungssteigerung
beigefügt sind, eine mögliche Quelle. Die beobachteten Höhen der Wolken
reichen von
der
unteren Stratosphäre bis in die Mesosphäre, auch nachtleuchtende Wolken
(NLCs) können durch Raketenabgase entstehen.
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