Die Sternwarte
Nach
vielen Jahren mobilen
Beobachtens kam mit dem Bau unseres Hauses endlich
die
Gelegenheit,
eine eigene Sternwarte aufzubauen:
Arbeitsname:
das Lepus-Observatorium (wegen der
Hasen - tatsächlich Kaninchen - im Garten)
Lage und Umgebung:
Koordinaten 49.90341°N, 8.2123°E, 187.5m üNN
Lage südlich Mainz im Selztal an einem W-exponierten Hang am Rande
einer
größeren Grünfläche:
Nach
Nordosten und Osten ist der Blick durch die
Lage am Hang und durch unser Haus komplett verstellt (links), was aber
angesichts der nur 40km entfernten Lichtkuppel des Frankfurter
Flughafens in dieser Richtung fast kein Verlust ist.
Einen Ausgleich bietet
der exzellente Westhorizont (rechts). Der 'recht hoch' liegende
Südhorizont (Mitte) wird leider durch
eine Reihe von Gehweglampen beeinträchtigt. Die störendste Gehweglampe wird
durch Kooperation der Stadverwaltung
zwischen 2330h und 0430h abgeschaltet.
'Die
Beobachtungsbedingungen fallen trotz der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet
unter 'mäßiger Landhimmel' oder
eher 'gute Stadtrandbedingungen': fs
~5.0 - 5.5, mv
20.3, Bortle 6. Lichtverschmutzung durch wachsende
Gewerbegebiete und allgemein unangepaßte Außenbeleuchtung ist auch hier
allgegenwärtig.
Rheinhessen ist zwar eines der großen Trockengebiete
Deutschlands mit nur 600mm Jahresniederschlag, störend
kommt aber der hohe Anteil an Nächten mit Cirrus hinzu, die
sich bei
passenden Wetterlagen aus Kondensstreifen des Flugverkehrs des
Frankfurter
Flughafens bilden.
Trotz der Lage an einer großen Grasfläche und der fast ungestörten
Anströmung bei den
üblichen Westwetterlagen ist die Luftruhe in der
Regel meist nur mäßig.
Für die Wettervorhersage verwende ich die
Informationen von Meteoblue aus
der Schweiz, die auch eine astronomische Seeingvorhersage in Stundenauflösung anbieten.
Die Sternwarte:
Meine Sternwarte ist eine zur
Rolldachhütte umgebautes Gartenhaus mit 2.5 x 3m Grundfläche
aus
dem Baumarkt - eine Lösung, die ich rückblickend nicht empfehlen kann.
Wer technisch ausreichend geübt ist, kommt mit einem Eigenbau zu
einer
besser angepaßten, stabileren und wohl sogar billigeren Lösung.
Erfahrungen:
- Beim
Hausbau gleich Erd- (Ausheben des Säulenfundaments, Ausheben der
Kabelkanäle für Strom- und Netzwerkkabel) und Betonarbeiten (Gießen der
Hütten- und Säulenfundamente)
mit durchführen lassen - die Kosten sind erheblich günstiger als bei
einer späteren, separaten Beauftragung. Das gleiche gilt für das
Einplanen
der Strom- und Netzwerkkabeldurchführungen aus dem Haus und
entsprechende Absicherung durch separate Sicherungen.
- Wer
in der Auswahl seines Hauptinstruments flexibel bleiben will sollte
eher eine kurze, für einen Newton angepaßte Säulenhöhe wählen. Bei
Umstellung auf ein Cassegrainsystem oder Refraktor ist eine
Säulenerhöhung einfacher zu realisieren als eine Säulenverkürzung.
- Wer
Zeit hat sollte zur Festlegung des richtigen Platzes Probebeobachtungen
an verschiedenen Stellen auf dem Grundstück durchführen. Optimal ist,
wenn dabei auch noch die geplanten Oberkanten des Schutzbaus durch
provisorische Lattenkonstruktionen simuliert werden. Dadurch können
Einschränkungen der Beobachtungsbereiche (vor allem die maximale
südliche Deklination) und mögliche Beeinträchtigungen durch
Straßenlampen o.ä. besser erkannt werden.
- Eine
Gartensternwarte hat immer mit achtbeinigen Gästen zu kämpfen, die ihre
Netze an wirklich allen Stellen bauen. Glatte Wände und ein Mangel
an Schlupflöchern im Innenraum können die Spinnendichte deutlich
begrenzen.
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