Eine
'Flatfieldbox'
Digitale Photographien (und nicht nur diese) zeigen eine Reihe von Bilddefekten, die
v.a. durch Schmutz auf dem Sensor oder durch Abschattungseffekte
der Optik (Vignetierung) entstehen. Ein typisches Beispiel findet
sich hier
(rechts). Schon bei 'pretty pictures' ist das störend,
für wissenschaftlich motivierte Photometrie müssen solche
Defekte aber unbedingt entfernt werden. Dafür wird eine
gleichmäßig beleuchtete Fläche aufgenommen (ein
'flatfield') und vom Bild subtrahiert.
Einfache Möglichkeiten um ein Flatfield zu erstellen sind z.B.
Bilder des Dämmerungshimmels. Das vermutlich beste Mittel
sind Elektrolumineszenzfolien, die gute Ergebnisse
liefern. Aber Selbstbau ist eben doch spannender...
Meine Flatfieldbox für bis zu 4" Öffnung ist ein Kasten
aus verklebtem 3 mm-Pappelsperrholz mit einem Boden aus
weißem Kunststoff als Reflektor. In den Ecken sitzt jeweils
ein trapezförmiges, nach innen geneigtes Brettchen, auf dem
ein Stück Leiterbahn mit eingelötetem Vorwiderstand und
weißer LED befestigt ist. Vor jeder LED dient ein Stück
weißes Papier als Diffusor. Auswechselbare kurze
Rohrstücke mit
unterschiedlichem Durchmesser bilden den
Adapter an unterschiedliche Objektive.
Zusätzlich streut ein umlaufender
Papierring das Licht. Nach
oben schließt eine 3 mm dicke, weiße Plexiglasplatte und austauschbare runde Blenden für verschiedene Objektivdurchmesser (hier für den R100) ab.
Die 'gleichmäßige Ausleuchtung'
ist nicht so einfach wie gedacht. Durch die 4 LEDs in den Ecken
ergab sich eine ungleichmäßige Ausleuchtung, was aber erst deutlich wurde, als
die ausgeleuchtete Fläche nicht nur einfach per Auge
betrachtet, sondern photographiert und die
Helligkeitswerte als Falschfarben dargestellt wurden
(links). Selbst weit über 10%ige
Helligkeitsdifferenzen erscheinen dem Auge als
gleichmäßig ausgeleuchtet.
Durch die Stücke weißes Papier unmittelbar vor jeder LED
und dem Papierring um die auszuleuchtende Fläche konnten die
Unterschiede weitgehend egalisiert werden (rechts).
Verschiedene Papierstärken (normales 80g/m² und dickeres
120g/m² Papier) helfen bei einer möglichst
gleichmäßigen Ausleuchtung.
Mit
den verschiedenen Objektivadaptern läßt sich die sehr leichte
Flatfieldbox einfach auf Objektive bis zu 100 mm setzen.
Hinweise und
Verbesserungsmöglichkeiten:
- die beleuchtete Fläche sollte
ca. 1-2 cm (Durchmesser) größer als das Objektiv sein,
um Randeffekte zu minimieren
- bei kleinen Lichtboxen sind auch
geringe Abstände kritisch: Veränderungen der Position
einer LED von nur einem Millimeter können bei einer
4"-Lichtbox deutlich in der Helligkeitsverteilung zu erkennen
sein
- statt 4 einzelner Leuchten sollte man
viele kleinere Leuchten (=> LED-Lichtband) verwenden: das
verhindert
Helligkeitskonzentrationen
- ein Diffusor (Band aus
Papier) vor den LED ist das einfachste und
vermutlich effektivste Mittel, eine gleichmäßíge
Ausleuchtung zu erhalten
- zusätzlich
können die LED mit Sandpapier mattiert
werden
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