Nach unserem unglaublichem Erlebnis 1998 auf dem Gornergrat wollten wir die letzte Möglichkeit wahrnehmen, die Leoniden in Sturmstärke zu sehen - in Australien. Wir, das waren Werner Celnik, Bernd Flach-Wilken, Otto Gutier und ich,
untereinander bekannt durch die Arbeit im VdS-Vorstand oder persönliche
Freundschaften. Wir planten 3 Wochen im Geländewagen, Beobachtungen im
Outback, Besuche von Sternwarten, Weingütern, Städten und natürlich von Sehenswürdigkeiten wie dem Uluru.
Von Cairns aus ging es nach Südwesten, über
staubige Pisten ins Innere Australiens. Abend für abend
suchten wir uns jetzt einen
Übernachtungsplatz, oft einfach abseits der
Straße im Busch, bauten die Montierung auf
und photographierten. Dem sehr dunklen
Himmel fehlte zwar die Transparenz, wie wir sie aus Namibia oder La Palma kennen, aber trotzdem war der Anblick von Kohlensack und
Magellanschen Wolken eine tolle Sache.
Nach einer Woche standen wir am 18.11.2001 abends bei 33° C im
zentralaustralischen Outback bei Urandanjie. Nach Sonnenuntergang mit prächtigem Erdschatten tat sich lange Zeit erst mal nichts... Vier Stunden später erschienen plötzlich 2 helle Leoniden, die fast über
den gesamten Himmel zogen, orange mit hellgrünem Schweif und mehrfachem
Aufleuchten. Wieder drei
Stunden später hatten wir fast 1300 Meteore gesehen, teilweise mit bis zu 10 Meteoren in wenigen
Sekunden und fast 60 Leoniden heller als 0m. Das war zwar keine
'Sturmnacht' wie drei Jahre vorher auf dem Gornergrat, aber trotzdem ein
umwerfendes Schauspiel.