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     BAV-Beobachtungswoche
               
Die Volkssternwarte Kirchheim, im Vordergrund links die Kuppel des 500 mm-NewtonSeit vielen Jahren bietet die BAV eine Beobachtungswoche an der Volkssternwarte Kirchheim in Thüringen an. Ziel ist eine Einführung in die Veränderlichenbeobachtung und -auswertung, ganz gleich, ob man 'erfahrener Hase' oder Anfänger ist.
Das eigene Instrumentarium kann bzw. soll mitgebracht werden und nächtliche Beobachtungen werden tagsüber gemeinsam ausgewertet. Lag der Schwerpunkt früher auf der visuellen Beobachtung, so werden heute Beobachtungen in erster Linie mit CCD oder DSLR durchgeführt. Ergänzt wird der praktische Teil mit Einführungen in Auswertungssoftware wie Muniwin.
Das Wochenprogramm ist aber ausgesprochen flexibel: alles was an individuellen Problemen beim Beobachten anfällt, kann angesprochen werden und wird in der Gruppe diskutiert und gelöst.
Darüber hinaus werden Ausflüge zu den Sternwarten Tautenburg und Sonneberg, zur nahegelegenen Wartburg oder nach Jena, Weimar und Erfurt durchgeführt. Die 'Woche' ist zwar von Samstag bis Sonntag ausgelegt, aber genauso gut sind kürzere Abschnitte möglich, wie auch in der Nähe wohnende BAV-Mitglieder oft einmal nur für einen Tag oder eine Nacht vorbeischauen. Und natürlich ist die Teilnahme auch für Nicht-BAV-Mitglieder möglich...
Neben den eigenen Instrumenten können auch die Fernrohre der Sternwarte bis hin zu einem 500 mm - Newton benutzt werden. Übernachten kann man in einfachen Zimmern auf der Sternwarte oder in Pensionen der nahegelegenene Orte, aber oft steht auch einmal ein Teilnehmer mit seinem Wohnmobil auf dem Sternwartengelände.

Nach jahrelangen Kollisionen mit den Familien-Ferienterminen im August gelang es mir 2019 zum ersten Mal, an der Beobachtungswoche teilzunehmen. Um die Familienkutsche nicht eine Woche mit Beschlag zu belegen, reiste ich per Zug und Fahrrad an: mit dem Zug bis Erfurth und dann 15 km über Waldwege und Nebenstraßen in einer knappen Stunde bis zur Sternwarte in Kirchheim. Wer so anreist sollte seine Fahrkarten sehr früh reservieren - in einen ICE passen gerade mal 8 Räder und die Plätze sind im Sommer ständig ausgebucht. An eigener Ausrüstung hatte ich lediglich meine modifizierte Nikon D5100 dabei - Fernrohre hat es an der Sternwerte genug!

Aufstellen der mitgebrachten Instrumente vor der KuppelFür die nächsten Tage ging unsere Gruppe von 4 Beobachtern unter Leitung von Gerd-Uwe Flechsig zum Rythmus von nachts Beobachten und tags Auswerten über. Bis auf mich hatten alle eigene Geräte dabei, die auf dem Sternwartengelände aufgestellt wurden. Technische Problem wurden mit der gesammelten Kompetenz Aller gelöst - irgendwer hat immer ein Problem früher schon einmal gelöst, das ein Anderer gerade hat.
Auf Gerd's Vorschlag beobachteten wir zum Einstieg DY Peg, einen 9m helllen delta Scuti-Stern, der so schnell seine Helligkeit ändert, dass innerhalb kurzer Zeit immer ein Maximum beobachtet werden kann.


Einstellen des Veränderlichen am 130 mm-RefraktorIch nutzte den Takahashi 130 mm-Refraktor der Sternwarte, bei dem mit ISO 800 und 30 s Belichtungszeit DY Peg bequem abzulichten war. Nach Einstellen einer 3-stündigen Belichtungsreihe konnte man dem Fernrohr den Rücken drehen und sich mit den anderen Beobachtern unterhalten, den Himmel betrachten oder einen Tee trinken gehen - welch ein Unterschied zu den visuellen Beobachtungen meiner frühen Beobachtungsjahre, wo man für die nächsten Stunden konzentriert alle 5 Minuten seine Schätzung machen mußte!

Am nächsten Morgen erhielten wir von Uwe eine Einführung in die Datenreduzierung mit den Programmen Muniwin und Peranso und die nächsten Stunden kämpften wir mit unseren Daten und der Software.
Auswertung der Daten der nächtlichen Beobachtung
 


 

 

       



Lichtkurve des delta-Scuti-Sterns DY Peg

Erstaunlich genug für den ersten Versuch erhielt ich zwei einwandfreie Maxima!
Auch wenn in den nächsten Nächten Wolken und technische Probleme weitere Ergebnisse verhinderten, war die Woche für mich ein voller Erfolg - nächstes Jahr vielleicht wieder!


                              

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