Home
Die eigene
Ausrüstung
Selbstbau
Meine
Sternstunden
Suche / Biete
Berufliches
Impressum

   Die Brille


SeitenansichtDas soll wohl ein Scherz sein werden manche sagen. Tatsächlich ist bei Brillenträgern aber die Brille ein optisches Element im Strahlengang - dem wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Viele Brillenträger setzen zum Beobachten einfach die Brille ab. Das funktioniert gut solange man keinen Astigmatismus hat. Ich habe mir bei meinem Schiefspiegler manchmal den Spaß gemacht, den sog. 'Anastigmaten'
kurzerhand so zu justieren, das sich der Astigmatismus des Teleskops mit dem meines Auges ausgleicht. Im Normalfall ist man bei Astigmatismus aber gezwungen, mit Brille zu beobachten, um wirklich das Optimale aus seinem Fernrohr herauszuholen.
In der Regel wird man mit seiner normalen Brille beobachten. Bei Verwendung einer Gleitsichtbrille, wie ich sie seit ein paar Jahren tragen muß, ist das nicht optimal. Besser ist eine 'normale' Brille, dh. mit fixer Brennweite über das ganze Gesichtsfeld.

Meine Erfahrungen:
ich besitze eine 'Astrobrille', die ich nur zum Beobachten benutze - alltägliche Abnutzung an Vergütung oder Kratzer durch häufiges Putzen werden minimiert.
Das Gestell ist eine alte Sportbrille mit runden Gläsern, die sehr nahe vor den Augen sitzen. Damit ist die Korrektur optimal und das gesamte Gesichtsfeld ist abgedeckt.
Die Optik ist aus Glas. Hochbrechende, gut korrigierende 'Gläser' aus Kunststoff sind teurer und empfindlicher. Da das Brillenglas ständig gegen die Metallfassung des Okulars stößt, ist bei Kunststoffgläsern die Gefahr von Kratzern deutlich höher (wogegen es allerdings ein einfaches Hilfsmittel gibt). Das geringere Gewicht von Kunststoffgläsern spielt hier keine Rolle.

Ich habe mich ausgiebig mit meinem Optiker unterhalten. Der fand es ausgesprochen spannend, sich mit einem Kunden zu unterhalten, der mal etwas mehr Ahnung von Optik hatte und diesem dann auch noch sozusagen eine Spezialoptik zu verkaufen. Die Informationen und angebotenen Alternativen waren bestimmt umfangreicher als bei einem normalen Verkaufsgespräch.
Um das Auge den speziellen Bedingungen bei Nacht anzupassen wird diskutiert, die Brille zu 'überkorrigieren'. Ein umfangreicher Artikel dazu erschien in Sky & Telescope. Mein Optiker riet mir davon ab, da ich mit optimal korrigierender Brille ohnehin einen Visus von 1.6 habe und seiner Meinung nach kein Gewinn dadurch zu erzielen sei. Vielleicht hat jemand Erfahrungen damit gemacht - ich wäre interessiert, davon zu hören.

Auf der Negativseite:
Der geringe Augenabstand führt schnell zu 'Fettflecken' durch die Wimpern auf den Brillengläsern.
Kartenlesen ist mit dieser Brille für mich unmöglich. Die Sportbügel erlauben es aber, die Brille etwas herunter zu schieben
und über die Gläser auf die Karte zu 'peilen', ohne dass gleich Gefahr besteht, die Brille zu verlieren. Nicht optimal, aber man gewöhnt sich dran.
 
Der Gesamteffekt:
Die visuelle Grenzgröße gegenüber meiner normalen Brille liegt eine halbe Größenklasse höher.
Am Fernrohr ist vor allem der Astigmatismus deutlich besser korrigiert und nur mit der 'Astrobrille' kann ich meinen kurzbrennweitigen Newton, aber auch meinen CZJ Dekarem 10x50 optimal ausnutzen.
Nie mehr ohne 'Astrobrille'! 

           

    

                            Schnellzugriff: Home | Ausrüstung | Sternstunden | Selbstbau | Suche / Biete | Impressum