Altes Glass - Astrographen von Zeiss, Heidenhain und Voigtländer
Mit dem Aufkommen der Photographie in der Astronomie Ende des 19.
Jahrhunderts kam ein neuer Fernrohrtyp auf:
der Astrograph. Cook- und
Petzval-Objektive mit 3 Linsen wurden um 1900 vom
vierlinsigen
Tessar abgelöst, bis sie
in den 30iger Jahren durch Spiegeloptiken wie dem
Schmidtspiegel ersetzt wurden. Der Vorteil der meist um f4 - f6
liegenden Linsenastrographen lag in einer gleichmäßigen Ausleuchtung
großer Bildfelder mit Plattengrößen wie 4"x5" oder 13x18cm. Heute sind
diese Astrographen aufgrund des Fehlens geeigneter (bezahlbarer) großflächiger CCD-Detektoren
nur noch eingeschränkt sinnvoll zu verwenden.
Astrographen
haben auf mich immer eine besondere Faszination ausgeübt - die
hochaufgelöste Aufnahmen von großen Sternfeldern gefallen mir ganz
besonders. Deswegen hat sich bei mir im Laufe der Jahre eine Reihe an
Objektiven angesammelt, die die ganze historische Entwicklung von der
Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 90iger Jahre abdecken. Sowohl die
Unikate wie auch die Objektive aus Serienfertigung haben heute zwar
eher nur Sammlerwert bzw. historisches Interesse, aber eines der
Objektive ist auch heute noch bei mir mit einer Nikon D7000 im Einsatz.
Drei der Objektive (unten von rechts) sind auf abenteuerlichem Weg zu
mir gekommen. Dieser
besondere 'Fang' gelang während einer Tagung an einer Volkssternwarte.
In einem Abstellraum sah ich eine Reihe von alten, meist grau
angemalten
Rohren - ausgemustert und zur Verschrottung freigegeben. Informationen
zu den Geräten hatte niemand. Mit freundlicher Genehmigung der
Sternwarten-Oberen und ohne genau zu
wissen worum es sich im Detail handelte nahm ich drei der Geräte mit.
Zu Hause entdeckte ich Erstaunliches...